… über die Möglichkeit

die Möglichkeit

Es gibt bei uns ein Sprichwort, das besagt „Mit voller Hose, lässt sich leicht …“

Wir kennen es alle.
Wer sportlich, jung und ein wenig überheblich ist, wie es bei den meisten jungen Menschen eben sein soll, der wird schnell in jeglicher Kampfkunst oder Kampfsport reüssieren.
Die Eltern freut es, die Kinder haben eine „sinnvolle“ Beschäftigung gefunden. 

„Wenigstens wird das Potential der Kinder zur Gewalt in geregelte Bahnen gelenkt, für den Körper ist es auch gut“, und die „sinnvolle“ Beschäftigung endet damit, dass an Wettkämpfen teilgenommen wird, welche früher oder später gewonnen werden, weswegen das Kind diesen tollen Skill des „sich-Durchsetzens“ erlernt.

Unabhängig davon, dass schon in diesem Moment, (nach gewonnener Meisterschaft) das Kind mehr vermag (körperlich), als die Eltern (es sei denn einer der Elternteile ist ebenfalls in der Materie, was aber eher selten vorkommt), wird es dennoch meistens mit der Attitüde des „nur-ein-Hobby“ abgespeist.

Und dann, irgendwann im Leben, und ja sorry, das passiert jedem mindestens einmal, kommt der Moment, wo der „Sieger“ dem Hieb des Lebens nicht mehr ausweichen kann und mit voller Wucht zu Boden geschlagen wird.
JETZT, genau JETZT bräuchten wir die ach so großartig angenommene Erziehung im Kampf.
Und sehr sehr oft, meine Erfahrung nach mehr als 25 Jahren täglicher Arbeit, genau JETZT ist nichts mehr da.
Kein Kampfgeist, kein Mut, keine Kraft, nichts.

Aber jetzt wäre es am Wichtigsten. Ich sage immer, genau für DIESEN Moment trainieren wir!

Was?
In den Zwanzigern, eine Kondition wie ein Wolf, die Hormone fetzen durch den Körper, der Schweiß tropft von der Nase auf die Lippen, der salzige Geschmack motiviert, und los gehts rein in den Kampf. „WAS soll schon passieren!“
DAS ist die volle Hose.

Und dann 30 und … bam, und gleich noch einmal bam …
Alles weg.

Das muss nicht sein. Das soll so nicht sein.
Bei mir, wird es nicht so sein.

Jeder, absolut jeder lernt bei mir für diesen Kampf, den wahren Kampf.
Einen anderen zu besiegen ist Tagesverfassung, ist ein wenig Glück, ist abhängig von den Fehlern, die der andere macht, ist von kurzer Dauer.
Sich selbst zu bekämpfen, das ist es worum es geht.

Von Anfang an, lehrt das alte Bujutsu, Demut, Zurückhaltung und Gewissenhaftigkeit. Denn, es ist jedem alten Meister auch so ergangen.
Und wenn dann der Moment kommt, dann sind wir bereit.
Dann gehen wir den einen Schritt weiter.

Hier sehen Sie einen der Helden aus meinem Dojo.
Fast 40.
Mit 20 voll im Saft. Dann BUMM. Mit 30 Bandscheibenvorfall.
BUMM Ärzte nie wieder darf er trainieren. Depression.
Sich gehen lassen, Tschick, Essen, Kaffee …
Vor drei Jahren bei mir auf der Matte. Ängstlich, entmutigt, von anderen ausgelacht und abgelehnt. (Von 20 – 30 jährigen)
Er hat ihnen allen nicht erzählt, dass er auch einmal so drauf war wie die, die ihn auslachten.

Ich hatte kein Mitleid mit ihm. Das würde nämlich heißen, dass ich ihn in seiner Meinung des Versagens unterstütze.
Ich habe ihn geführt.
Wir haben gemeinsam den Weg begonnen. Er ist öfters im Training zusammen gebrochen.  Er hat sehr oft Schmerzen.
Es gab Zeiten des Aussetzens, dann Zeiten der Ablehnung aber nach drei Jahren.
BAMM

Der Überschlag. Geordnet, Richtig, und Sicher.
„Nie wieder Sport“
„Zu fett zum trainieren“
“ Verlierer haben bei uns nichts verloren“

Ihr alle habt euch getäuscht.  Er hat es euch gezeigt.
Was? er kann keinen Salto? Und?
Das ist uns egal. Er ist über sich hinaus gewachsen. Er hat gekämpft, den wahren Kampf und kämpft auch noch heute jeden Tag.

Er ist ein Samurai des Alltags.
Ihr seid noch nicht einmal auf eurem wahren Schlachtfeld angekommen.
Mal sehen wer dann zu mir kommt.

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