… dann ändere es!

ändere was Dir nicht gefällt

Der Meister Yoda unter den ZEN Meistern Japans, Dogen Zenji, schreibt in seinem Shobogenzo die Geschichte des Meisters, der seinen Schüler befiehlt die Toiletten im Kloster zu putzen. Dem nicht Erleuchteten sei klargestellt, wir sprechen von 13hundert-quetsch.
Meint, Plumpsklos.
Und der ZEN Adept, sch… im wahrsten Sinne des Worten Dogen was und verweigert.
Worauf dieser den Fetzen nimmt, die Türe mit dem Fuss aufstößt sich auf die Knie wirft und beginnt zu putzen.
Als der Junge den Meister da im Dreck herumhantieren sieht, überkommen ihn die Tränen. Er bereut.
Geht aber noch immer nicht auf die Knie, um dem Meister zu helfen.

Welch Parabel auf das heutige Sittenbild.
Seit mehr als 15 Jahren putze ich in meinem Dojo die Sch… von anderen weg.
Seit mehr als 15 Jahren gehe ich auf die Knie und mache sauber.
Und?

Ein lustiger amerikanischer ZEN-Meister erzählte einmal die Geschichte eines Kollegen, der ständig zu meckern hatte. Alles was passierte war Sch….
Das Essen, die Leute, das Zimmer, die Lehre, alles.
Der Meister fragte dann: „What’s up?“ „Everything smells like shit.“ sagte der andere.
Worauf der Meister antwortete: „So, you smell shit everywhere?“ „Yes!“
„Then you better wash your face.“

Es gibt immer etwas zu meckern. Das gestehe ich jedem ein.
Und manchmal ist des Verdrusses Objekt genau dort, wo man sich selbst am häufigsten aufhält.
2 Möglichkeiten.
Option A: Meckern, Meckern, Meckern und sich jeden auch noch so süßen Tag vermiesen lassen.
Option B: Ändern

Oft kommen Leute im Dojo zu mir und sagen „Sensei, das gehört aber wieder einmal geputzt“
Und ich gehe am nächsten Tag und putze es. Dennoch denke ich mir, warum putzt Du es nicht selbst?

„Weil es nicht mein Dojo ist.“ „Dafür zahle ich kein Geld, daß ich dann auch noch putzen soll“
Niemand spricht  von sollen. Aber wenn Dir etwas nicht passt, dann ändere es.

So wie oben. Selbst als der Schüler den Meister im Dreck sieht, er weint, ändert es sich selbst nicht und macht den einen Schritt vorwärts.
„Ich weiß ich muss, aber….“ das höre ich immer gerne.
So wie der Schüler, den ich einmal hatte, dem man klar gemacht hat, wenn er seinen Lebensstil nicht ändere, er schwer erkranken werde.
„Ich weiß, aber …..“

Lieber einmal mehr Frust und Abneigung verspüren als 2 Minuten investieren.

Selten, ganz selten aber doch.
Komme ich aufs Klo. Es ist geputzt.
Liegt mein Essbesteck gewaschen neben der Waschmuschel.
Nimmt jemand zwischendurch den Besen und entfernt einen Fussel.
Räumt jemand den Schuhkasten von selbst zusammen.

Selten aber doch.
Dann besteht ja noch Hoffnung.

So wie Asami san.
Es nervt ihn. Er ändert es. Leise. Mit Bedacht und Genauigkeit.
Während alle anderen darüber hinweg sehen.

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