…über „Ich dachte“

möglich ist alles. arbeite dafür

Als ich noch ein kleiner Junge war, unbedarft und von der Welt und den Menschen, noch nicht verdorben, glaubte ich alles. 

Ich glaubte jedem und alles was ich hören und sehen konnte. Aber vor allem glaubte ich das, was ich nicht sehen und hören konnte, nämlich mir selbst.
Mein Standardsatz war : „Ich hab geglaubt, das gehört so und so..“

Als ZEN Buddhist und Kampfkünstler legt man logischerweise andere Maßstäbe an sich und die Umwelt an. Neuerdings da ist mir tatsächlich etwas aufgefallen.
Es scheint, als hätten wir einen Schritt in der spirituellen Reise nach vorne gemacht. Nicht nur mein Sohn, sondern alle in seinem Alter sagen neuerdings „Ich dachte …“ anstatt ich in dem Alter „Ich habe geglaubt, daß …“

Unabhängig von der schöneren Grammatik, läßt sich hier ein Trend ablesen?
Denken die jungen Menschen mehr als wir damals im selben Alter? Ist das der Rechtschreibreform zu schulden, oder simpel der wachsenden Zahl an Agnostikern?
Ist es die Freiheit, die wir den jungen Menschen ermöglichen, die sie weg vom „ich glaube“ zu „ich dachte“ brachte?
Oder ist es eigentlich logisch, dass in dieser vergeistigten Welt, die kein Gespür mehr für Gefühle hat, das Denken überhand genommen hat?

Was werden diese jungen Menschen einmal wählen? Denjenigen, der am besten Denk, oder dachten sie, daß der/die PolitikerIn am besten „dachte“?

Sei es wie es sei. Ich finde es durchaus positiv. Mir wäre natürlich als gestandener Samurai lieber, wenn die Jungen sagen würden „Ich spürte..“, aber wir haben ja noch ein paar Jährchen Zeit.

Bis dahin schlafe ich gut mit dem Gewissen, dass Denken die Welt übernehmen wird und Konfuzius zum richtigen Zeitpunkt „obeschaut“.

Ein Mensch der richtige denkt, spricht richtig.
Ein Mensch der richtig spricht, handelt richtig.
Ein Mensch der richtig handelt, ist ein guter Mensch.

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