Training für Jeden

Willkommen im Budo Institut

Werte Freunde des Bujutsu,

Als die Menschen vor 2000 Jahren in Japan begannen die ersten Tatamis aus Stroh zu flechten, war ihnen sicher nicht bewusst, dass Japan so lange später noch immer diese kleine Fläche 180 x 90 cm als Maß ihrer Wohnungen, als Grundmaß aller Flächen verwenden würde.
Die Tatami gilt in der Kulturgeschichte Japans als eine der bahnbrechenden Erfindungen. So schreiben zumindest Japaner über ihr eigenes Land. Die nächste große Erfindung war Miso.
Ein Pilz, der fermentiert und daraus haltbar macht, war in der Zeit ohne Kühlschränke und mit langen Fußmärschen ein Segen.

Welche ist unsere Erfindung, die so alt ist, aber heute noch immer ein Gewicht hat, ohne, dass wir uns täglich darüber den Kopf zerbrechen? Was begleitet uns täglich als Schatten, den wir wie eine weiche Decke mit uns tragen und schon so alltäglich ansehen wie das Aufgehen der Sonne? In meinen Augen ist es die Diskussion. Als die aristotelische Logik aufgestellt wurde, als Platon sein Höhlengleichnis fand, war die Diskussion an sich schon etabliert. Wie sonst hätten wir mit der neuen Art des Denkens, der Philosophie verfahren können, hätten wir nicht die Diskussion als neues Mittel der Auseinandersetzung gefunden?

Wir merken heute schmerzlich was es heißt, wenn Diskussion nicht mehr möglich ist. Sowohl der so nahe Krieg als auch der Krieg der Worte der letzten beiden Jahre zeigen, dass fehlende Diskussion uns zu einer Rückwärtsrolle ins Mittelalter bringt. Wo der Glaube, das Ungewisse, das Egoistische und nicht das Gemeinsame im Vordergrund stehen.
Es wird dann nicht mehr diskutiert, sondern überredet. Das Argument des einen muss dem anderen Argument überlegen sein. Somit ist der Konsens, das Resultat der Diskussion, nicht mehr möglich.

Jeder von uns hat die letzten beiden Jahre getan was möglich war, um in dem Kreislauf der negativen Nachrichten, ob seiner Zukunft einen Halt und eine Ecke zu finden, in der man sich zurückziehen und verschnaufen konnte. Die Ecke konnte, wie bei manchen eine neue Arbeit, ein neues Projekt, wie bei anderen die eigenen vier Wände sein. Isolation hat dafür gesorgt, dass wir alle außer Tritt kamen und das Tempo des Lebens verändert wurde.

Eine der grundlegenden Erkenntnisse der permanenten Übung des Bujutsu habe ich Ihnen schon öfters ans Herz gelegt.

6 Monate.

Sechs Monate dauert es, bis eine Übung, die Sie begonnen haben, so gut von Ihrem Geist und Körper aufgenommen wurde, damit Sie nicht mehr darüber nachdenken müssen und „gedankenlos“ ausführen können.

24 Monate haben wir jetzt permanent gelernt, was ein Virus kann, wer falsch denkt, wer richtig handelt, wer falsch handelt, was Menschen gut machen, was Wissenschaft kann, nicht kann und was andere alle zu denken haben.
Wir mussten. Wir waren gezwungen.

Diese Zeit ist nun vorbei!

Ab Samstag den 16. April ist ein GEMEINSAMES Training für alle wieder möglich. Alle Regelungen sind aufgehoben.
Wir müssen uns nun alle gemeinsam den Weg zurück erarbeiten. Resentiments müssen abgebaut werden. Wir nehmen uns die Zeit gemeinsam weiter an unserer eigenen Evolution zu arbeiten.
Falsch die Annahme, selbst nicht auch zu einer Spaltung beigetragen zu haben.
Denn auch das Nichtstun ist eine Möglichkeit keiner Diskussion beizuwohnen.

Nein, wir werden nicht schweigend die letzten zwei Jahre verdrängen. Das sicher nicht. Aber wir werden es langsam angehen. Wir bauen unsere Kraft und unsere Stärke wieder langsam auf.

Ich lade ALLE ein, das Dojo wieder als das zu sehen, wofür ich es geschaffen habe. Als heiliger Ort des Weges zur Selbstvervollkommnung. Als Ort des Gemeinsamen.

PS: Wenngleich auch ein wenig Saubermachen nicht schlecht wäre. Frühlingsputz, jemand?

 

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